Google Konto gesperrt – So können Sie sich wehren
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Dienste wie Gmail, Google Maps oder Google Drive werden millionenfach genutzt. Da ist es umso ärgerlicher, wenn Google Ihr Konto sperrt. Oft erfahren User nicht einmal den Grund dafür. Auch ein Einspruch beim Support bleibt in den meisten Fällen erfolglos. Zum Glück muss sich Google an deutsches Recht halten – und dieses besagt: Eine Account-Sperre ist nicht in allen Fällen rechtmäßig. Als Anwaltskanzlei mit Fokus auf IT-Recht zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Google Konto zurückbekommen.
Google Konto gesperrt – das Wichtigste zusammengefasst
- Ihr Google Konto kann gesperrt werden, wenn Sie gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen oder der Verdacht auf Fremdzugriff besteht.
- In diesem Fall werden oft ALLE Google Dienste und Apps gesperrt. Sie können sich z. B. nicht mehr auf Gmail, Google Play oder Google Maps anmelden.
- Google stellt ein Kontaktformular bereit, mit dem Nutzer Einspruch einlegen können. Das Problem: Ein solcher Einspruch führt selten zum Erfolg. Oft erhalten Nutzer nur automatisierte Antworten vom Support.
- Stattdessen raten wir Ihnen, juristische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Ein Anwalt mit Fokus auf IT-Recht kann prüfen, ob die Sperrung rechtmäßig ist, und andernfalls rechtliche Schritte gegen Google einleiten. In vielen Fällen wird das Konto dann wieder hergestellt.
Aus welchen Gründen kann ein Google Konto gesperrt werden?
Wird ein Google Konto gesperrt, kommen meist zwei Gründe infrage:
Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen
Beim Erstellen Ihres Google Accounts haben Sie den Nutzungsbedingungen zugestimmt. Diese verbieten u. a. folgende Aktivitäten und Inhalte:
- Pornografie
- Sexualisierung von Kindern
- Annehmen einer falschen Identität, um Nutzer zu täuschen (Social Engineering)
- Belästigung, Bedrohung, Cybermobbing
- Betrug: z. B. Phishing oder das Verbreiten von Malware
- Spam: z. B. das massenhafte Senden von Werbelinks
- Beiträge, die zu Gewalt anstiften oder Terrorismus propagieren
Ob Google das Konto sofort sperrt, hängt von der Schwere des Verstoßes ab. In manchen Fällen kann Google auch eine Warnung aussprechen. Die Deaktivierung folgt dann erst bei einem erneuten Regelverstoß.
Verdacht auf Fremdzugriff
Ein Google Konto kann auch gesperrt werden, wenn der Verdacht auf Fremdzugriff besteht. So kommt es vor, dass Hacker das Passwort eines Nutzers stehlen und anschließend dessen Account übernehmen.
Um das Konto wieder zu nutzen, müssen Sie die Kontowiederherstellung starten und Ihre Identität bestätigen. Das funktioniert z. B. über das letzte bekannte Passwort, eine E-Mail Adresse oder eine Telefonnummer, die bei der Registrierung angegeben wurde. Anschließend erhalten Sie einen Code zur Account-Wiederherstellung. Führen diese Schritte nicht zum Erfolg, sollten Sie den Google Support um Hilfe bitten.
Welche Dienste sind von der Google-Sperrung betroffen?
Google stellt zahlreiche Dienste bereit. Dazu gehören z. B. E-Mail Adressen auf Gmail. Per Google Drive lassen sich Dateien hochladen, die dann auf allen verknüpften Geräten verfügbar sind. Ebenso populär ist Google Maps. Nutzer benötigen ein Konto, um dort Bewertungen zu verfassen.
Nun wird klar, warum eine Sperrung des Google-Kontos so gravierend ist. Im schlimmsten Fall verlieren Nutzer nicht nur den Zugang zu ihren E-Mails, gespeicherten Kontakten und dem Kalender. Auch Daten wie Fotos und Dokumente, die auf Google Drive hochgeladen wurden, sind betroffen. Dasselbe gilt für Google Play. Wer dort Handy Apps gekauft hat, kann sie mit einem gesperrten Google Konto nicht mehr nutzen.
Unternehmer trifft es noch schwerer. Wird ihr Google Ads Konto gesperrt, können sie auf Google keine Werbung schalten. Die Richtlinien sind äußerst komplex. Verstöße umfassen z. B.
- Werbung für gefälschte oder unerlaubte Produkte
- Nicht bezahlte Google Ads-Gebühren
- Verdacht auf mehrere Google Ads-Konten für ein Unternehmen
- Schadsoftware auf der verlinkten Website
Auch Sperren von Google Ads-Konten müssen nicht dauerhaft sein. Oft fallen sie weg, wenn die Gründe behoben wurden – z. B. wenn Sie ausstehende Zahlungen an Google geleistet haben. Andere Vergehen wiegen schwerer. Wer mehrmals gegen die Richtlinien verstößt, illegale Anzeigen schaltet oder versucht, Nutzer zu betrügen, muss mit einer permanenten Löschung des Kontos rechnen.
Darf Google ein Konto ohne Grund sperren?
Eine Konto-Sperrung ist grundsätzlich erlaubt. Werden jedoch keine Gründe genannt (z. B. ein Richtlinienverstoß), verstößt Google gegen geltendes Recht. Google muss außerdem eine Warnung aussprechen und dem Nutzer die Chance geben, den Verstoß gegen die Richtlinien zu beheben.
So entschied etwa das LG Hamburg im Jahr 2022 (Az. 415 HKO 84/22). In diesem Fall hatte Google zwar allgemein auf einen Richtlinienverstoß hingewiesen (Umgehung des Systems), diesen Grund jedoch nicht hinreichend dargelegt. Das Gericht sah keinen Zusammenhang zum Verhalten der Klägerin und gab ihr recht. Google wurde verpflichtet, den Zugriff zum Konto wieder herzustellen.
Wie können Sie gegen eine Sperrung Ihres Google-Kontos vorgehen?
Wenn Ihr Google Konto gesperrt wurde, sollten Sie in folgenden Schritten vorgehen:
Einspruch einlegen
Sie haben die Möglichkeit, Einspruch gegen die Sperrung zu erheben. Dafür stellt Google ein eigenes Formular bereit. Nutzer müssen begründen, warum die Sperrung unzulässig ist und ggf. Nachweise erbringen. Googles Support prüft anschließend Ihren Fall. Das Problem: Unsere Erfahrung zeigt, dass ein Einspruch nur selten Erfolg bringt. Weitaus öfter werden Nutzer vom Google Support mit automatisierten Antworten „abgespeist“ und ihr Konto bleibt gesperrt.
Kontaktaufnahme durch Ihren Anwalt
Wenn der Einspruch nichts bewirkt, sollten Sie juristische Hilfe in Anspruch nehmen. Ihr Rechtsanwalt kann Google kontaktieren und zur Wiederherstellung Ihres Kontos auffordern. Oft genügt schon die Aussicht eines Gerichtsverfahrens, damit Google einlenkt – schließlich entschieden deutsche Gerichte in der Vergangenheit mehrfach gegen Google und für den Kläger.
Antrag auf einstweilige Verfügung
Natürlich wollen Sie so schnell wie möglich wieder auf Ihre Daten zugreifen – seien es E-Mails, Kontakte oder Daten in GoogleDrive. Eine beliebte Möglichkeit ist daher die Beantragung einer einstweiligen Verfügung. Es handelt sich um ein Eilverfahren, mit dem rechtliche Ansprüche schnell durchgesetzt werden können.
Ein erfahrener Anwalt wird Ihre Erfolgsaussichten realistisch einschätzen. Hat Google z. B. keine Gründe für die Sperrung angegeben, stehen die Chancen gut, dass das Konto wieder aktiviert wird. Im Fall einer Weigerung kann das zuständige Gericht ein Ordnungsgeld verhängen.
Forderung von Schadensersatz
Viele Unternehmen sind wirtschaftlich von Google abhängig – etwa, wenn sie Werbung schalten oder mit Kunden auf GoogleMaps kommunizieren. War die Sperrung unrechtmäßig, kann ein Anspruch auf Schadensersatz bestehen. Ihr Anwalt hilft Ihnen dabei, diesen Anspruch notfalls vor Gericht durchzusetzen.
Take-out aller Dateien auf Google
Nicht immer ist eine Wiederherstellung des Google Kontos möglich – oder wünschenswert. Nehmen wir z. B. an, Sie sind so von Google frustriert, dass Sie zu einem anderen Anbieter wechseln möchten. In diesem Fall kann Ihr Anwalt den Take-Out aller gespeicherten Daten fordern. Google muss ihnen dann ermöglichen, die Daten herunterzuladen.
Ihr Google Konto wurde gesperrt? Wenden Sie sich an uns!
Eine Sperrung oder Deaktivierung Ihres Google Kontos müssen Sie nicht ohne Weiteres hinnehmen. Wir vertreten Sie gegenüber Google und stehen Ihnen mit juristischer Hilfe zur Seite. Kontaktieren Sie uns für ein kostenloses Erstgespräch! So können wir Ihren Fall prüfen und weitere Schritte einleiten, damit Sie schnell wieder Zugriff auf alle Google-Dienste haben.
Unser Team freut sich auf Ihre Anfrage!
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